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UN beschließen historisches Abkommen 7. Juli 2017 122 Staaten haben am Freitagmorgen bei den Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet. Nach Jahrzehnten stockender Abrüstung senden sie eine klare Botschaft an die Atomwaffenstaaten... mehr
IFFF/WILPF
Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit nationalen Sektionen in über 40 Ländern und allen Kontinenten dieser Welt. Die IFFF/WILPF besitzt Beraterstatus* bei verschiedenen Gremien der Vereinten Nationen (UN) mit einem internationalen Büro in Genf und einem New Yorker Büro, das sich vor allem der Arbeit der UN widmet.
WILPF ist die älteste Frauen-Friedensorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung mitten im ersten Weltkrieg 1915 in Den Haag richtet sie sich gegen alle Formen von Krieg und Gewalt. Sie war maßgeblich an der Gründung der Vereinten Nationen (UN) beteiligt. Die IFFF/WILPF beteiligt sich an internationalen Kongressen und Weltfrauenkonferenzen und setzt sich auf nationaler Ebene für ihre Ziele ein. Mehr über WILPF ›
Aktion Aufschrei
Bundesweite Veranstaltungstermine der Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel unter: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Veranstaltungstermine.69.0.html.
Neuigkeiten
20.04. 2015
Der Beginn des amerikanischen Frühlings
Gideon Levy, Haaretz, 12.4.15
Washington D.C. Die Hauptstadt hat offiziell den Beginn des Frühlings erklärt. Die Kirschbäume stehen in voller Blüte und hüllen die Stadt in eine liebliche weiße und rosa Wolke ein. Und die nationale Kirschblütenparade fand am Samstag statt. …
Während das übliche Geschäft läuft, fand ein vollkommen ungewöhnliches Ereignis im Nationalen Presseclub statt. Bei einer Konferenz am Freitag mit dem Thema: „Die Israel-Lobby: Ist sie gut für die US? Ist sie gut für Israel?“ mit gefördert von WashingtonReport über Nah-Ost-Angelegenheiten und dem Institut für Forschung: Nahostpolitik. Hier fielen Bemerkungen, wie sie in den US selten gehört werden. Unter den Teilnehmenden waren Mitglieder des US-Kongresses, frühere Diplomaten und Offizielle des Geheimdienstes, eine palästinensische Studentenführerin, jüdische Aktivisten von der Linken und Akademiker. Dies war nicht das Saban-Forum, nicht die AIPAC-Politik-Konferenz. Es war das andere Amerika. „Willkommen im anderen von Israel besetzten Gebiet: Washington“ sagte einer vom Podium halb im Scherz. In einer Zeit eines neuen Scheitelpunktes israelischer Beeinflussung in der US-Hauptstadt und einem neuen unfassbaren Tiefpunkt, was die unterwürfige amerikanische Haltung vor Israel betrifft, der Zorn, die Beharrlichkeit, die Furcht und vielleicht auch der Hass der wenigen wurde klar auf der Konferenzgehört. Wenn ihre Stimmen wachsen, dann sollten Israelis dessen gewahr werden.
Die Studentenführer, die jetzt an der Front stehen, sprachen von dem kompromisslosen Krieg, der sie auf dem Campus von jüdischen Organisationen zum Schweigen bringen will. Das geschieht vermutlich durch die Nachhutaktion der Hillel International. Die Zerstörungskraft der zionistischen Propagandamaschine hier wird eines Tages als ein fataler Irrtum entblößt werden. Sie regt mehr die Opposition als die Unterstützung an. Die Ex-Politiker berichten auch, wie schwierig es war, Kritik an Israel auszuüben. Paul Findley, 93, ein republikanischer US-Vertreter aus Illinois (1961 -83) erwähnte einen seiner Diplomatenfreunde: es wäre unmöglich Israel gegenüber dem Außenminister über die üblichen Kanäle zu kritisieren, höchstens in einem Gespräch unter vier Augen.
Da gibt es Hunderte von Leuten in der Regierung, deren Gehalt vom US-Steuerzahler bezahlt wird und der glaubt, ihre einzige Aufgabe sei es, Israel zu verteidigen, ja sogar durch Zerstörung der Redefreiheit, fügte Findley hinzu. Seine Stimme zitterte, als er sagte, die Konferenz wäre eine seltene Gelegenheit, solche Gedanken auszusprechen. Er sprach von der lähmenden Furcht, Israel zu kritisieren, um nicht als Antisemit bezeichnet zu werden. Es sind nicht die Politiker, die das Land führen; es sind die Lobbiisten, einschließlich der jüdischen Lobby, sagte Findley. Seine Bemerkungen wurden von Nick Rahall wiederholt, der demokratischer US-Vertreter aus West-Virginia 38 Jahre lang war und der sagte „die amerikanische Demokratie wird von reichen Geschäftsleuten wie Sheldon Adelson entführt.
Paul R. Pillar, früheres Mitglied des U.S. Geheimdienstes erklärte in einem brillanten Vortrag die Vorteile eines nuklearen Abkommens mit dem Iran und behauptete, dass Israels Opposition dagegen aus Furcht darüber herrührte, dass die Besatzung das Hauptproblem werden würde.
Ist dies der Beginn einer wunderschönen Freundschaft, in der die US endlich Israel zu kritisieren wagt und Druck auf Israel ausüben wird? Es ist noch zu früh, dies zu beantworten. In der Zwischenzeit lässt der amerikanische Frühling die Kirschbäume blühen.
(dt. und gekürzt Ellen Rohlfs: Wir danken Ellen Rohlfs für ihre unermüdliche Arbeit, Berichte über die Nahostpolitik auf deutsch zu übersetzen und zu verteilen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für Frieden und Gerechtigkeit.)