Ursula Gelis studierte Religionwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft und lebt als freie deutsche Journalistin in Norwegen. Ihre Studien - und Arbeitsaufenthalte fuehrten sie neben Universitaeten in Kiel, Berlin und Heidelberg in den Nahen Osten, nach Italien und in die USA.
Die letzten Jahre arbeitete sie hauptsaechlich in Kasachstan zu Fragen der humanitaeren Konsequenzen von Atomwaffentests. Sie unterrichtete an Gedenkstaetten und Forschungseinrichtungen zu Fragen des Totalitarismus, juedischer Geschichte und den Herausforderungen im Atomzeitalter.

 

2016:
Das Zeitalter der Störfalle: Einblicke in das Chaos von Tschernobyl:
Interview mit Anatolij Gubariev, der als ’Liquidator’ im havarierten Atomreaktor arbeiten musste.
(download pdf hier)



Tschernobyl 1986      Foto: Oleg Veklenko

 

URSULA GELIS:  2017

 

    ’Der nackte Mensch hört auf ein Mensch zu sein’:



Ernst Barlach-Haus, Hamburg 2007. Photo: U. Gelis

Verwaltet-Sein in Treblinka Eine Annäherung an ein dem Vergessen anheimfallendes ehemaliges deutsches Vernichtungslager in Polen

”Weil wenn man dauernd lügt, glaubt man es fast selbst, gell.”
Franz Suchomel, SS-Unterscharführer.

Angeklagter im 2. Düsseldorfer Treblinka-Prozess, 1964/65.

”Einer ader Gradmesser für die gegenwärtige Verdummung der Menschen [sei] das Ausmaß ihres Nichtwissens über den Zweiten Weltkrieg”, sagte Andrzej Szczypiorski, der Autor der ’schönen Frau Seidenman’, etwa 50 Jahre nach Kriegsende in einer Publikation, die sich mit dem ’Verschwinden der Vergangenheit im Gedenken’ beschäftigte.

Was bedeutet eigentlich Gedenken? An jemanden oder etwas denken, sich an jemanden oder etwas erinnern. Es gibt aber auch: wir gedenken, etwas zu tun, also: wir haben vor, etwas in die Tat umzusetzen. - Zum Beispiel die Erinnerung wachzuhalten und Einfluss auf die Gegenwart zu nehmen.

Ich erinnere mich an meine im 'Haus der Wannseekonferenz', der Gedenkstätte in Berlin, durchgeführten Seminare, an denen Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges teilnahmen.

Einige waren, als Kinder versteckt, ihrer geplanten Vernichtung durch die damalige deutsche Regierung entkommen. Es gab auch Personen, die in Konzentrationslagern geboren worden waren und andere, die den Wirrnissen des Lageralltags durch glückliche Zufälle oder durch ihre berufliche Eignung, der nationalsozialistischen Maschinerie von Nutzen sein zu können, überlebten.

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Bilder von Treblinka


Treblinka/Polen, Oktober 2016.      Photo: Susanne Ehlers

 

 
Treblinka. Oktober 2016.       Photo: U. Gelis