gesundheit und chemische verschmutzung |
Giftgaskatastrophe in Bhopal |
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20.
Jahrestag des Giftgas-Unfalls in Bhopal, Indien "Bhopal macht deutlich, wozu die Globalisierung letztendlich führt." Satinath Sarangi, Genua, Juli 2001 Was passierte? "Am 3. Dezember 1984 ereignete sich in einem Werk des US-Chemiekonzerns Union Carbide Corporation (UCC), heute Teil der Dow Chemical Company, im indischen Bhopal die bisher schlimmste Chemiekatastrophe der Geschichte. Nachdem Wasser in einen Tank für Methylisocyanat (MIC) eingedrungen war, verflüchtigte sich innerhalb von weniger als zwei Stunden der gesamte Tankinhalt. Bis heute ist unklar, auf welchem Weg das Wasser in den Tank gelangte. Bei der Giftgaskatastrophe starben nach offiziellen Angaben 1.600 Menschen sofort und rund 6.000 weitere an den unmittelbaren Nachwirkungen. Inzwischen summiert sich die Zahl der Opfer auf mindestens 20.000 Personen. Rund ein Fünftel der 500.000 Menschen die dem Gas ausgesetzt waren, leiden heute unter chronischen und unheilbaren Krankheiten, die sich offensichtlich zum Teil weitervererben können." Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bhopal |
"Nein zu Hiroshima, Nein zu Bhopal. Wir wollen leben." Photo: http://www.studentsforbhopal.org/what_happened.htm Aktiv sein! Fordern Sie Dow Chemical auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und das Fabrikgelände zu sanieren. Beteiligen sie sich an der Brief- und E-mail-Aktion von amnesty international |
Die Folgen birgen bis heute
eine große Gefahr
"Nach dem schweren Chemieunfall hat die Union Carbide Corporation (UCC),
damals Besitzerin der Pestizidfabrik in Bhopal, die Fabrik verlassen, ohne
das Gelände zu dekontaminieren, und ließ große Mengen von giftigen Abfällen
zurück. Lager mit giftigen Substanzen verseuchen weiterhin Wasser und Boden,
von dem ganze Gemeinden abhängen. In Gemüse, das in der Nähe der Fabrik wächst,
wie auch in der Muttermilch von Frauen aus Bhopal wurden Giftstoffe gefunden.
Das Grundwasser ist verseucht, aber mangels Alternativen trinkt der Großteil
der lokalen Bevölkerung es weiterhin."
Mehr bei amnesty
international
"Opfer
warten noch heute auf Entschädigung"
"Ereignen konnte sich die Katastrophe aufgrund von drastischen Einsparmaßnahmen
des Chemiekonzerns bei ihrer indischen Tochterfirma: mehrere Sicherheitsstufen
waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht funktionsfähig, das Kühlsystem abgeschaltet.
Hinzu kamen die schlechte Ausbildung des Personals, der Einsatz minderwertiger
und veralteter Technologien. Union Carbide behauptete zunächst, das durch
kriminelle Fahrlässigkeit herbeigeführte Schadensereignis sei durch einen
Sabotageakt verursacht worden und lehnte es unter Hinweis auf das Geschäftsgeheimnis
auch ab, die für die medizinische Behandlung der Opfer wichtige Zusammensetzung
des entwichenen Gasgemisches bekannt zu geben." Hintergrundbericht von
arte
Frauen
und Bhopal
Rashida Bee und Champa Devi Shukla, zwei Überlebende des größten Chemie-Unfalls
aller Zeiten in der indischen Stadt Bhopal, kämpfen seit 20 Jahren für Gerechtigkeit
und Wiedergutmachung. Für dieses Engagement wurden die beiden Frauen jetzt
mit dem Goldman-Preis, dem so genanntem "Nobelpreis für Umwelt", ausgezeichnet.
Mehr
"Union
Carbide hat alles vergiftet"
"Weiterhin stirbt täglich ein Mensch an den
Spätfolgen. Die Schuldigen bleiben in Freiheit. Der Konzern verweigert Zahlungen."
Gespräch
mit Champa Devi Shukla und Rashida Bee
Wozu die Globalisierung letztendlich führt...
"Was in der Nacht zum 3. Dezember 1984 und in den 20 Jahren danach in
der mittelindischen Stadt Bhopal geschah, ist nicht nur die bislang größte
industrielle Katastrophe, sondern auch ein Beispiel für das Verhalten internationaler
Konzerne."
Hintergrundbericht in der
jungen
welt
"Die
Vergessenen von Bhopal"
"Der Tod kommt in Gestalt einer Wolke. Sie
schwebt durch die Straßen, kriecht lautlos in die armseligen Hütten aus Brettern
und Wellblech. Es ist nach Mitternacht, die meisten Menschen schlafen. Auch
Shafkadbi. Sie wacht erst auf, als sie hustend nach Luft ringt. Da ist die
Wolke schon im Raum. Shafkadbi ist schwanger. Ihre Augen brennen, als habe
man rote Chillies hineingerieben. In Panik stürzt sie mit ihrem Mann auf die
Straße. Sie kann kaum etwas sehen, trotzdem rennt und stolpert sie los. Nur
weg. Weg von der Wolke."
Hintergrundbericht in der Frankfurter
Rundschau