Die
internationale Biotechnologie- und Saatgut-Lobby trifft sich in Köln.
Am
12. und 13. September fand in Köln
die
internationale Biotechnologie Konferenz
(ABIC
2004)
statt
-- und auch eine Alternativkonferenz und Protestaktionen.
Parallel
zur Eröffnung der ABIC fand eine international besetzte Alternativ-Konferenz
am Sonntag, 12.9.04
mit anschließendem Aktionstag am 13.9.04
vor dem Kongreßzentrum West der Kölner Messe statt:
"Nach
dem Fall des EU-Moratoriums gegen den Anbau und Import von genmanipulierten
Pflanzen wittern die Gen-und Saatgut-Konzerne Morgenluft und veranstalten
erstmals in Europa die internationale Pro-Gentech-Konferenz ABIC 2004.
Die Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaften wollen die renitenten
Europäer/innen doch noch vom Nutzen ihrer „hochprofitablen Pflanzen-Fabriken“
überzeugen."
„Genmanipulierte Nahrung, globale Handelspolitik und Bio-Patente“
veranstaltet von Brot für die
Welt, Misereor, Greenpeace , BUND Köln, attac Köln ,
Netzwerk gentechnikfreies Oberberg, BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften, Genethisches Netzwerk,
Pesticide Action Network Asia and the Pacific (PAN AP), BUKO Agrar-Koordination, Coordination gegen BAYER-Gefahren,
Netzwerk gegen Neoliberalismus, Bonner AK gegen Gentechnologie,
BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
Weitere Informationen siehe attac Köln.
Fotoreportagen
über die Altenativ-Konferenz unter
http://www.arbeiterfotografie.de/galerie/reportage-2004/index-2004-09-13-koeln-abic.html
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Rede von Maria Mies: Wozu
brauchen wir das alles?
" Ich möchte anfangen mit einem Satz, den ich 1985 bei unserem
ersten, internationalen, feministischen Anti- Gen- Kongress in Bonn
geprägt habe. Er heißt: „Wozu brauchen wir das alles?“ Und gestern
abend fragte eine Schülerin, die versammelten ABIC-Wissenschaftler
hier in der Kölner Messe dasselbe: „Wozu brauchen wir das alles?“
Und sie hatten keine Antwort..."
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Weitere Berichte über den ABIC-Kongress und die Alternativkonferenz
in Köln aus verschiedenen Zeitungen und Websites
Taz-Köln
aktuell über die Alternativkonferenz
08.09.2004
..."Geht es nach dem BUND, soll Deutschland eine Genpflanzen
freie Zone bleiben. Sein besonderes Augenmerk gilt Köln, der Kernregion
der nordrhein-westfälischen Biotechnologie "BioRiver", die allein
über 200 Unternehmen zählt..."
Bericht
hier
14.09.2004
Naturmais
vom Aussterben bedroht
"Genfood-Gegner
demonstrieren zum Auftakt der internationalen Biotechnologiekonferenz
vor der Kölnmesse. Bärbel Höhn, die grüne Umweltministerin in NRW,
wird auf der Gegenkonferenz wegen "durchsichtigen Doppelspiels" scharf
attackiert."
Bericht hier |
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Frankfurter
Rundschau, 14.09.2004
über die gegensätzlichen Argumente der Gentechnik-Befürworter
und Kritiker.
"Bei der dreitägigen Agricultural Biotechnology International
Conference (Abic)(...)diskutierten 560 Fachleute aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik über die ökonomische Bedeutung gentechnisch
veränderter Pflanzen."
Bericht hier
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wdr,
13.09.2004
"Kritiker warnen vor gentechnisch veränderten Pflanzen"
"Die Konzerne versprechen auf der ABIC das Blaue vom Himmel: Die Gentechnik
soll das Welthungerproblem lösen und den Verbrauch von Agrogiften
verhindern", sagte CBG-Vorstand Axel Köhler-Schnura. Dabei sei Hunger
ein reines Verteilungsproblem, das durch teures Gentech-Saatgut und
Monokulturen weiter verschärft werde. Darüber hinaus benötigten gentechnisch
veränderte Pflanzen auf lange Sicht sogar mehr Pestizide"
mehr dazu hier |
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"Die Umweltverbände Friends
of the Earth Europe, Coordination
gegen BAYER-Gefahren und Gene
Campaign, sprechen sich erneut gegen eine Import-Zulassung von
gentechnisch verändertem Reis aus.
Hintergrund ist der Antrag der Firma Bayer, die Einfuhr von herbizidresistentem
Reis als Tierfutter zuzulassen. Die Umweltverbände befürchten, dass
"das weltweit wichtigste Nahrungsmittel in die Hände multinationaler
Unternehmen fällt". Eine Import-Genehmigung gebe den multinationalen
Konzernen grünes Licht in Entwicklungsländern umweltfeindliche Anbaumethoden
durchzusetzen."
mehr dazu unter http://de.news.yahoo.com/040916/295/47kb0.html
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"Ist die grüne
Gentechnik geeignet, Hunger und Armut zu lindern? Oder sind dies Heilversprechen
der Industrie, die nur dazu dienen sollen, einer umstrittenen Technologie
zum Durchbruch zu verhelfen?"
Der SPIEGEL berichtete
in seinem Artikel "Satt durch Designer-Pflanzen" in der Ausgabe
vom 13.09.2004 über die Misserfolge der Gentech-Konzerne, durch genmanipuliertes
Saatgut dem Hunger in der dritten Welt abzuhelfen:
So schildert er die Situation in Argentinien, wo seit 1996 Gentech-Pflanzen
angebaut werden, welche gegen das Pflanzengift Glyphosat resistent seien
und dadurch mit diesem Mittel vor Unkräutern geschützt werden
könnten: "Längst müssten die Bauern zusätzlich
auch andere Gifte spritzen, weil sich Pflanzen ausbreiten, die gegen Glyphosat
resistent sind (...) Wir haben fast alle unsere traditionellen Gedreidearten
und Produktionsmethoden verloren." Ebenso berichtet er von einem
fehlgeschlagenem Versuch, in Kenia eine Süßkartoffel zu entwickeln,
die gegen Viren resistent ist, während dies in Uganda mit konventioneller
Methode billiger und in kürzerer Zeit geglückt ist...
""Eine global operierende Industrie versucht mit allen Mitteln
, die Welt von Ihren gentechnisch veränderten Pflanzen abhängig
zu machen", schimpft Bürgerrechtlerin Vandana Shiva (...) "Hier
wird der Hunger von Millionen Menschen instrumentalisiert, um die Akzeptanz
einer Technologie zu erhöhen", glaubt Bernd Nilles vom katholischen
Hilfswerk Misereor."
Vandana Shiva ist Autorin mehrerer Bücher über diese und ähnliche
Öko-Themen, wie:
Biopiraterie:
Kolonialismus des 21. Jahrhunderts
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