globalisierung

Fairer Handel

Aminata Traoré setzt sich für Gerechtigkeit ein

"Die EU will sich mit Freihandelsabkommen einen privilegierten Zugang zu den afrikanischen Märkten sichern. Das gilt es zu verhindern, fordert Aminata Traoré aus Mali, die Afrikas Gegengipfel zum G-8-Treffen in Edinburgh organisiert."
Interview mit Aminata Traoré in der TAZ, 6. Juli : "Auch Afrika darf sich schützen"



"Aminata Traoré, 54, ist Globalisierungskritikerin, die nicht müde wird, ihre Botschaft in die Industriestaaten zu tragen:
„Afrika ist nicht arm. Afrika wurde arm gemacht. (Greenpeace Magazin 4/02). "1997 holte sie Malis damaliger Präsident Ibrahim Keita als Kulturministerin ins Kabinett: 'Meine Freunde hatten mich gewarnt. Doch ich war naiv und glaubte, etwas verändern zu können. Aber jeder Versuch endete in einer Sackgasse', berichtet Traoré. Angesichts faktischer Machtlosigkeit kehrte die in Frankreich diplomierte Soziologin der Politik nach drei Jahren den Rücken. Zu Hause, in Malis Haupstadt Bamako, tankt die Weltbürgerin Energie. Hier läuft sie barfuß, plaudert mit den Nachbarn, schreibt Bücher und verfasst Anklageschriften. Konsequent fordert die moderne Muslimin deshalb bei jeder Gelegenheit, 'unserem Land die Schulden zu erlassen'. So auch auf dem afrikanischen Sozialgipfel, der dieses Jahr erstmals in Bamako stattfand. Organisiert hat dieses Treffen, das den Völkern eine Gegenstimme gegen die herrschenden Eliten Afrikas verleihen will, niemand anders als die Aktivistin Traoré. Sie glaubt noch immer fest daran, dass 'ein anderes Afrika möglich ist'. Eines, das seine Zukunft selbst gestaltet."



Interview vom 7. Mai 2004 mit Aminata Traoré:

''EUROPA DARF DEN REST DER WELT NICHT VERGESSEN''
"Die ehemalige Kulturministerin von Mali, Aminata Traoré, engagiert sich für eine Globalisierung, bei der auch die Interessen Afrikas wahrgenommen werden und die nicht nur den wirtschaftlichen Interessen der Industrienationen der nördlichen Halbkugel dient."

Fairtrade

Die Geschichte des fairen Handels beginnt in Europa in den 1960er Jahren. Es handelte sich um eine Bewegung, die aus Solidarität mit den Menschen in der so genannte Dritten Welt, bemüht war, gerechte Handelsbeziehungen und ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis für Produkte aus Entwicklungsländern zu erreichen.

Im Zuge der Globalisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeichnete sich eine zunehmende Ausbeutung von Bauern und Farmerfamilien in Asien, Afrika und Lateinamerika ab. Der hohe Preisdruck führte zu einer Unterbezahlung der Arbeiter und ihrer Abhängigkeit von Großbetrieben.

Deshalb unterstützt die Faire-Handel-Bewegung Kleinbauern durch direkte Abnahme ihrer Produkte zu einem angemessenen Preis. In Deutschland und Europa gibt es eine Reihe von Gütesiegeln, die dem Verbraucher versichern, dass ein Produkt fair gehandelt wurde. Diese Siegel werden von Initiativen und Unternehmen vergeben, die die Produktionsverhältnisse und Handelsbedingungen der Produkte genau überprüfen und bei Einhaltung der jeweiligen Kriterien das Qualitätssiegel vergeben.

Die Internetsite der Verbraucherinitiative e.V. www.label-online.de bietet einen guten Einstieg in die Thematik von Fairtrade Siegeln, Bioprodukten und nachhaltigem Leben

Auch zu anderen Bereichen des alltäglichen Lebens kann man auf der Website Informationen suchen und finden. Besonders interessant ist die Label Datenbank aus der man empfehlenswerte Gütesiegel heraussuchen kann.

Der Verein Transfair e.V. setzt sich seit 1993 für den gerechten Handel mit Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. Dem Siegel wird eine hohe Glaubwürdigkeit bei der Garantie von sozialen Standards für die Produzenten zugeschrieben. Das Siegel beinhaltet keine ökologischen Kriterien, jedoch sind ca. 35% aller TransFair Produkte auch mit einem zusätzlichen Ökosiegel ausgestattet.

Einen Überblick und Hintergrundinformationen zu dem TransFair Siegel gibt es auf der Website des Vereins
www.transfair.org

Das Siegel Hand in Hand ist dagegen ein Label des Naturkostunternehmens Rapunzel.
Ungefähr 50 PRodukte sind mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet, das sich sowohl an sozialen als auch an ökoligischen Kriterien orientiert.

Die Kampange Fair Feels Good vom Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit, der Verbraucherinitiative e.V. und TransFair e.V. informiert weiterhin über den Hintergrund von fairem Handel, unter anderem mit einem Suchdienst für Weltläden für ganz Deutschland.

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