Südkoreanische Frauen-, Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen bitten um sofortige Unterstützung!

Die koreanische Regierung und die National Assembly (Abgeordneten Haus) müssen zu der US-Forderung nach weiteren Truppen "Nein" sagen!

Liebe friedliebende Freunde in der ganzen Welt,
herzliche Grüße aus Seoul, Korea!

Am 23. September 2003 gründeten 351 Bürger- und soziale Organisationen in Korea die Koalition "People's Action Against the Dispatching of Troops to Irak," ("Bürgeraktion gegen die Entsendung von Truppen in den Irak"), um die koreanische Regierung von der Truppenentsendung abzuhalten. Die Koalition ist ein Zusammenschluß von verschiedenen Organisationen, einschließlich People's Solidarity for Participatory Democracy, Korea Federation for Environmental Movement, Korea Minjung-People's-Network, Korean Confederation of Trade Unions, Green Korea United, Korea Women's Association United, YMCA Korea, Korea Farmers' League, Minbyun-Lawyers' Association for a Democratic Society, Democratic Labors Party, Women Making Peace und All Together.

Hierbei handelt es sich um eine weitere Kampagne, die Teil einer vergrößerten Bewegung gegen die US-Invasion im Irak ist. Wir haben im Februar einen internationalen Tag gegen den Krieg und im Mai eine Massendemonstration gegen die Entsendung einer nichtkämpfenden Truppe organisiert. Zusätzlich beteiligten sich koreanische Friedensaktivisten am internationalen Protest, um den Krieg zu stoppen und die Menschen im Irak durch die Entsendung eines "Anti-War-Peace-Teams" in den Irak zu unterstützen. Nachdem Korea im letzten September eine Forderung aus Washington nach der Entsendung von koreanischen Truppen in großer Anzahl (ca. 5000 Truppen) erhalten hat, prüft die Regierung durch Einsätze wie die Entsendung eines Feldinspektorenteams ihre Entscheidung. Als Antwort darauf planen koreanische soziale Bürger- und Friedensorganisationen verschiedene Veranstaltungen, um die Entsendung weiterer Truppen, besonders Kampftruppen, in den Irak zu verhindern und wenden sich mit der Bitte um Unterstützung an die internationale Zivilgemeinschaft und die friedliebenden Bewohner der Welt.

Im Geiste internationaler Solidarität möchten wir Sie und Ihre Organisation dringend bitten, das Statement der People's Action Against the Dispatching of Korean Troops to Irak zu unterschreiben und den Brief bis zum 14 Oktober 2003 zusammen mit den gesammelten Unterschriften an humanrights@korea.com, wmp@chollian.net oder pspdint@pspd.org zu schicken. Wir werden alle erhaltenden Unterschriften mit den in Korea gesammelten Unterschriften an den Präsidenten Roh Moo-hyun, den koreanischen Verteidigungsminister, Präsident Bush und den US-Botschafter in Korea schicken, um die Opposition gegen den Krieg zu zeigen.

Ihre schnelle Kooperation und Solidarität wird für unseren Erfolg entscheidend sein.

Mir freundlichen Grüßen und Frieden,
Gyung-Lan Jung (Women Making Peace)
wmp@peacewomen.or.kr oder humanrights@korea.com
People's Action Against the Dispatching of Korean Troops to Irak


Internationaler Appell, um die Entsendung koreanischer Truppen in den Irak zu verhindern:
Die Regierung um Bush, die trotz des internationalen Widerstands den Krieg gegen den Irak begann, hat die koreanische Regierung ersucht, weitere Truppen in den Irak zu entsenden. Dieses Gesuch ist nur ein weiterer Versuch, die Verantwortung und Last des unmoralischen Krieges auf die internationale Gemeinschaft abzuwälzen. Zur gleichen Zeit bemerken wir, daß dieses Gesuch Washingtons Eingeständnis des Versagens seiner Präventivschlagstrategie bedeutet.

Trotz Siegesverkündung durch Bush ist der Krieg weit von einem Ende entfernt. Während der Krieg weitergehen wird, hat die Zahl der derzeitigen US-Verluste die Zahl derer während des Krieges bereits überschritten. Der Krieg hat dem Irak keinen Frieden gebracht. Er hat statt dessen einen Kreislauf von Rache und Terror gefördert. Als Resultat sehen sich die USA einem immer größer werdenden Widerstand von Menschen aus dem Irak und dem Mittleren Osten gegen den einseitigen Krieg und die Besetzung, beide ohne Rechtfertigung, ausgesetzt. Zu Beginn des illegalen US-Krieges haben internationale Friedensorganisationen und friedliebende Einwohner gewarnt, daß der Krieg nur zu einem Kreislauf von mehr Gewalt führen würde. Das ist im Irak heute Realität.

Die Ungerechtigkeiten des Krieges sind an vielen Stellen zu finden. Neue Fakten zeigen, daß Kriegshetzer in den USA und UK gelogen und Nachweise manipuliert haben, um den Krieg zu rechtfertigen. Die USA haben überall im Irak nach Massenvernichtungswaffen gesucht, aber keine Anzeichen für deren Vorhandensein gefunden. Im weiteren wurden keine konkreten Beweise gefunden für eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und den Terroristen, die den Anschlag vom 11. September durchgeführt haben.

In diesem Moment wird die koreanische Regierung von der Bush-Regierung unter Druck gesetzt, eine leichte Infanterie-Einheit (ca. 5000 Truppen) unter unabhängigem Kommando zu entsenden. Die USA drängen Korea, Truppen zu entsenden, die der irakischen Bevölkerung im Schußfeld gegenüberstehen werden. Die koreanische Regierung muß zu solchen ungerechten Forderungen "nein" sagen. Koreanische Truppen auf das Schlachtfeld zu schicken, wo nichts außer dem Tod vorausgesehen werden kann, bedeutet, in den Abgrund eines Langzeitkrieges zu gehen, in welchem sie, zusammen mit US-Soldaten, in einen Kreislauf der Gewalt verwickelt werden. Die Kampfstärke zu vergrößern, wird unweigerlich zu mehr Verlusten führen, die noch stärkeren Widerstand hervorrufen werden. Zusätzliche koreanische Truppen werden die Spannungen zwischen den US-Truppen und der irakischen Bevölkerung nicht lösen. Sie würden die Spannungen nur vergrößern. Der wahre Grund, warum sich die USA momentan in einer mißliche Lage befinden, ist, weil sie den Irak nach einem illegalen Präventivschlag besetzen.

Kampftruppen zu entsenden, wird die Situation nur verschlimmern und den Widerstand der irakischen Bevölkerung hervorrufen. Um die Konflikte im Irak zu lösen, müßten die USA ihr Fehlverhalten zugeben und sofort einen Plan zum Rückzug ihrer militärischen Truppen verkünden. Nur wenn die irakische Bevölkerung eine Unterstützung zum Wiederaufbau durch die UN verlangt und die UN entscheidet, eine Friedenstruppe zu formieren, würden wir eventuell eine Teilnahme diskutieren. Selbst in diesem Fall glauben wir, daß humanitäre ökonomische Hilfe und Wiederaufbau-Unterstützung effektiver sind als die Entsendung von Kampftruppen.

Irakfragen einschließlich des Problems der Truppenentsendung müssen mit dem Ziel gesehen werden, die Tragödie zu beenden, und nicht aus der Perspektive der US-Regierung. Korea kann von einer Verantwortlichkeit an der Tragödie im Irak nicht freigesprochen werden, da wir sie nicht verhindert haben. Deshalb muß die koreanische Regierung nach einer neuen Rolle suchen, um zur Linderung des Leidens und der sofortigen Einführung der Demokratie im Irak beizusteuern - für die Iraker, nicht für die US-Regierung. Korea muß den Gedanken verwerfen, weitere Truppen zu entsenden, und statt dessen für die Wiederherstellung des internationalen Rechts und der Rückkehr des Friedens im Irak arbeiten. Mindestens sollte die koreanische Regierung die Forderung nach weiteren Truppen sofort und deutlich ablehnen.

Ihre Unterschrift
(Ihr Name, Position, Name Ihrer Organisation, Ihr Land und Ihre Stadt)

Bitte senden Sie diese Mail bis zum 14 Oktober an: humanrights@korea.com, wmp@chollian.net oder pspdint@pspd.org