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Nadeln und Netze

Nadeln und Netze.
Frauenrechte in der globalen Textilindustrie


Regine Grienberger; Irene Jung; Astrid Lipinsky; Anke Scheeder

Schriftenreihe "BRD und Dritte Welt", Magazin Verlag, Kiel 2001


Wir leben in einer Zeit, in der Mode das Leben diktiert. Aber während sich die einen aufgeregt über Farben, Stoffe und Rocklängen unterhalten, geht es bei den anderen um Arbeitsplatz und Existenz. Die Arbeitsbedingungen im Textil- und Sportswear-Sektor, häufig in den sogenannten "Freihandelszonen" in armen Ländern angesiedelt, sind schlecht und erniedrigend. Verletzungen elementarer persönlicher und sozialer Menschenrechte der Arbeiterinnen sind an der Tagesordnung.

Weltweit sind Millionen von Frauen im Bekleidungssektor beschäftigt. Neben der Beschäftigung in den Freihandelszonen nehmen informelle Arbeitsformen, Heimarbeit und Scheinselbständigkeit immer stärker zu. In manchen Ländern arbeitet die Mehrheit der Frauen in solchen ungeschützten Arbeitsverhältnissen.

"Nadeln und Netze" - der Titel der Studie symbolisiert, wo die Autorinnen die größte Chance für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen sehen. Frauen verdienen nicht nur ihren Lebensunterhalt mit Nadel (und Faden), sondern sie können den Multis auch kleine und große Nadelstiche versetzen. Sie knüpfen Netze und bilden Netzwerke, nicht nur, um ihren Alltag zu überstehen, sondern auch grenzüberschreitend und global, um ebenso mächtig zu werden wie die multinationalen Unternehmen.

Ausgangspunkt der Studie ist der Arbeitskampf koreanischer Textilarbeiterinnen gegen die deutsche Kaufhauskette Adler 1986. Die Macht der Einkaufskörbe auf seiten der Konsumentinnen in Deutschland bewirkte das Einlenken der Adler-Betriebe, bevor sie in ein noch billigeres Drittland ausgelagert wurden. Die Studie stellt Gegenstrategien vor: die europäische "Kampagne für (sozial) saubere Kleidung" und die internationalen Rechtspakte, in denen Frauen weltweit eine globale Berufungsgrundlage haben.


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