Genfood? Nein danke!

Die internationale Gen- und Saatgut-Lobby trifft sich in Köln

Wir auch: Alternativ-Kongress und Aktionstag 12.-13.September 2004

 

Nach dem Fall des EU-Moratoriums gegen den Anbau und Import von genmanipulierten Pflanzen wittern die Gen-und Saatgut-Konzerne Morgenluft und veranstalten erstmals in Europa die internationale Pro-Gentech-Konferenz ABIC 2004. Die Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaften wollen die renitenten Europäer/innen doch noch vom Nutzen ihrer „hochprofitablen Pflanzen-Fabriken“ überzeugen. Schon jetzt versuchen sie mit allerhand Tricks wie der Geheimhaltung möglicher Anbauflächen sowie der Versuchsfelder und bewußt falscher Kennzeichnung von Futtermitteln dem Protest der Bevölkerung auszuweichen.

Die Hürden, die das neue Gentechnik-Gesetz der Produktion und Vermarktung von genetisch manipulierten Pflanzen zumindest in Deutschland entgegenstellt, sind aber relativ hoch. Bisher gibt es hierzulande und, von einigen tausend Hektar in Spanien abgesehen, in ganz Europa keinen kommerziellen Anbau. Lediglich auf einigen winzigen, streng kontrollierten Versuchsfeldern wächst die umstrittene Saat. Damit es auch in Zukunft dabei bleibt, ist es von zentraler Bedeutung, den Lobbyisten dieser gefährlichen, in ihren Risiken für Mensch und Natur nicht überschaubaren Technologie unmißverständlich klar zu machen, daß diese hier unerwünscht ist:

Wir stellen uns nicht als Versuchsobjekte in diesem Feldversuch mit ungewissem Ausgang zur Verfügung! In Europa kann Widerstand ein Zeichen setzen, das weltweit Signalwirkung hat. Eine überwältigende Mehrheit der hiesigen Bevölkerung und Millionen von Bauern und Bäuerinnen in den Ländern des Südens wollen weder Genfood noch manipuliertes Saatgut. Die zerstörerischen Praktiken der Agro-Industrie und deren falsche Versprechungen haben besonders in den armen Regionen Millionen in den gesundheitlichen und finanziellen Ruin getrieben. Diese Erfahrung zeigt: Bessere Nahrung und Landwirtschaft kommt nicht aus Konzernetagen und High-Tech-Labors, sondern von kleinen und mittelständischen Betrieben, lokalen Märkten und durch einen gerechten Zugang zu Saatgut, Wasser und Land.

13.9.04 vor dem Kongreßzentrum West der Kölner Messe ab 10:30

Aktionstag: vielfältige Protest-Aktionen mit Kundgebung und Traktor-Demo

Beteiligt sind (bisher):

Attac Köln, BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften, Bonner AK gegen Gentechnologie, BUND Köln, BUKO Agrar-Koordination, BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie, Coordination gegen Bayer-Gefahren, Gen-Ethisches Netzwerk, Greenpeace, JANUN, Netzwerk gegen Neoliberalismus, Netzwerk gentechnikfreies Oberberg

Sonntag, 12.9.04 15-20 Uhr im Maternushaus, Kardinal-Frings-Str.1-3

Parallel zur Eröffnung der ABIC findet eine international besetzte Alternativ-Konferenz statt:

 „Genmanipulierte Nahrung, globale Handelspolitik und Bio-Patente“

Internationale Konferenz, veranstaltet von Brot für die Welt, Misereor, Greenpeace u.a.

mit Referenten aus Indien, Malaysia, den Philippinen, Afrika, Belgien und Deutschland