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IFFF/WILPF

Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit nationalen Sektionen in über 40 Ländern und allen Kontinenten dieser Welt. Die IFFF/WILPF besitzt Beraterstatus* bei verschiedenen Gremien der Vereinten Nationen (UN) mit einem internationalen Büro in Genf und einem New Yorker Büro, das sich vor allem der Arbeit der UN widmet.

WILPF ist die älteste Frauen-Friedensorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung mitten im ersten Weltkrieg 1915 in Den Haag richtet sie sich gegen alle Formen von Krieg und Gewalt. Sie war maßgeblich an der Gründung der Vereinten Nationen (UN) beteiligt. Die IFFF/WILPF beteiligt sich an internationalen Kongressen und Weltfrauenkonferenzen und setzt sich auf nationaler Ebene für ihre Ziele ein. Mehr über WILPF ›

Aktion Aufschrei

Bundesweite Veranstaltungstermine der Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel unter: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Veranstaltungstermine.69.0.html.

Neuigkeiten

03.03. 2011

Land-Grabbing – Die Jagd nach Land

Der große Ausverkauf von Land - Kleinbäuerinnen verlieren im Wettlauf um Land
Von Lina Gross - frauensolidarität - Nr. 113, 3/10

"Innerhalb von nur wenigen Jahren hat eine regelrechte Jagd auf Acker- und Weideland in den Entwicklungsländern eingesetzt. Das weltweite Phänomen des "Land Grabbing" geht dabei immer wieder einher mit Landvertreibungen und -konflikten. Frauen bilden in den betroffenen Ländern oftmals das Rückgrat der lokalen Ernährungssicherheit. Bedingt durch ihre marginalisierte Stellung in vielen Gesellschaften, sind sie von den Auswirkungen der neuen Landnahmen besonders stark betroffen, wie die Autorin im Folgenden darstellt." 

Auszug: "Frauen und Land
Frauen sind aufgrund ihrer sozialen Stellung in der Gesellschaft besonders betroffen. Sie werden im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen vor allem beim Zugang zu Land, bei Arbeitsbedingungen und bei so genanntem ungenutztem Land stark benachteiligt und marginalisiert.

Frauen produzieren weltweit rund die Hälfte aller Nahrungsmittel. In Entwicklungsländern sind sie sogar für die Produktion von 60 bis 80 Prozent der lokal konsumierten Nahrungsmittel verantwortlich. In vielen Entwicklungsländern sind Frauen die treibende Kraft in allen Bereichen, die in der Kette der Nahrungsmittelproduktion anfallen: Ernte, Verarbeitung, Lagerung, Zubereitung und Vermarktung. Neben der landwirtschaftlichen Betätigung leisten die Frauen eine Vielzahl von häuslichen Aufgaben wie Wasserholen und Brennholzsammeln, Kindererziehung sowie Alten- und Krankenpflege. Sie sind somit unersetzlich für die Gewährleistung der lokalen Ernährungssicherheit und der Entwicklung im ländlichen Raum.

Gleichzeitig sind Frauen durch ihre schwache soziale Stellung, fehlende Bildung und ihr geringes politisches Einflussvermögen einer breiten gesellschaftlichen Marginalisierung ausgesetzt, welche sie schnell zu Opfern von Land Grabbing werden lässt. Besonders deutlich wird dies anhand der Problematik des mangelnden Zugangs zu Land. Obwohl Frauen den Großteil des Landes bewirtschaften, besitzen sie durchschnittlich nur 10 Prozent der Bodenrechte. Landtitel werden oft nur an männliche Familienmitglieder vergeben. Folglich haben Frauen nur wenige Möglichkeiten, über die Art des Anbaus oder den Verkauf von Land zu verfügen. Zudem wird das Land bei Verwitwung, Scheidung oder Fortziehen der Männer nicht an die Frau weitergegeben: Sie verliert jedes Anrecht auf das Land und ist auf ein männliches Familienmitglied angewiesen, das das Land in der Regel erbt."
Artikel hier zu lesen

Lesetipps:
Ute Straub: Wenn die Sheanussbäume gerodet sind. In: INKOTA-Dossier 7: Die neue Landnahme: Der Globale Süden im Ausverkauf. (Berlin 2010)

Nidhi Tandon: Land investments are wholesale sell-outs for women farmers. Juli 2010. http://farmlandgrab.org/13488

Zur Autorin:

Lina Gross ist freie Mitarbeiterin des INKOTA-Netzwerkes. Sie lebt in Essen.

Quelle: SCHATTENBLICK.de

Frauensolidarität - Entwicklungspolitische Initiative für Frauen


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