Seit dem April 2003, der III. Golfkrieg war noch in vollem Gange, betreuen verschiedene Frauengeführte Mobilen Teams Frauen und Kindern in abgelegenen Dörfern in verschiedenen Regionen des Nordirak. Inzwischen arbeiten vier Teams in den Regionen Mossul, Arbil, Kirkuk, Suleymaniah, Halabja und Germian.

Nachdem die ersten von Frauen geführten Mobilen Teams Erste Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene in Irakisch-Kurdistan und der Region Kirkuk, die im April von der Herrschaft Saddam Husseins befreit wurde, geleistet haben, wurde dieses Projekt auf andere Gebiete, die bis vor kurzem noch unter der Kontrolle der Saddam Diktatur standen ausgedehnt.

Frauen werden dort aufgesucht, wo sie leben, oftmals in abgelegenen Dörfern, die sie selten verlassen können. Stundenlang halten sich die Mitarbeiterinnen der Teams dort auf und kommen in regelmäßigen Abständen wieder, um so eine Vertrauensbasis aufzubauen, die hilft auch über psychologische und soziale Probleme zu sprechen, die ansonsten weitgehend unbekannt sind.

Angebunden an die Frauenzentren und Schutzhäuser NAWA, Khanzad und Asuda leisten die Teams medizinische Erste Hilfe und Gesundheitsberatung, eine weibliche Ärztin berät die Frauen und bietet ambulante Untersuchungen an und Sozialarbeiterinnen stehen als Beraterinnen bei familiären Problemen und Problemen der Kindererziehung zur Verfügung und klären Frauen und Kinder über ihre Rechte auf. Frauen, die schwer krank sind werden in die lokalen Krankenhäuser überführt und an besonders bedürftige Familien Milchpulver, Decken, Kinderkleider oder etwas Spielzeug verteilt.

[mehr bei WADI e.V.]

Nachruf für die irakische Journalistin Atwar Bahjat 

Women and Life on Earth trauert um Atwar Bahjat, eine 26-jährige irakische Journalistin, und ihre Kollegen Khaled Mohsen und Adnan Abdallah, die bei ihrer journalistischen  Arbeit ermordet wurden.

Die drei Angestellten des Fernsehsenders Al Arabiya warem am Mittwoch, 22. Februar, am Stadtrand von Samarra nördlich von Bagdad entführt worden. Das Team hatte von der bedeutenden schiitischen Moschee und Grabstätte im Zentrum der Stadt berichtet, die kurz zuvor durch einen Sprengstoffangriff schwer beschädigt worden war.
Die Leichen der drei Journalisten wurden am folgenden Morgen gefunden.

Wir Frauen von WLOE sind bestürzt über dieses abscheuliche Verbrechen; unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.
Ebenso wie "Reporter ohne Grenzen"; sind wir betroffen und erklären mit ihnen: "Wir werden nicht müde darauf hinzuweisen, dass Journalisten neutrale und unverzichtbare Beobachter sind. Sie sind weder kriegführende Parteien noch dürfen sie Ziele von Angriffen sein. Ihre Arbeit muss respektiert und geschützt werden, egal, aus welchem Land sie kommen oder für welches Medium sie arbeiten."

In Lebensgefahr befindet sich auch die amerikanische Journalistin Jill Carroll. Sie wurde am 7. Januar 2006 entführt. "Reporter ohne Grenzen" fordern internationale Anstrengungen für sie und eine irakische Journalistin, Rim Zeid, die ebenso wie ihr Kollege Marwan Khazaal entführt wurde.
Seit Kriegsbeginn wurden laut "Reporter ohne Grenzen" im Irak 82 Journalisten umgebracht. Atwar Bahjat war die siebte Frau.
Atwar war eine der wenigen Frauen, die als Reporterin aus dem Kriegsgebiet berichten. Sie war bekannt für ihren Mut und ihre professionelle Unparteilichkeit.
Atwar Bahjat, Khalid Mohsen und Anwar Sabdallah starben als Opfer der Wahrheit. Mögen sie in Frieden ruhen.

2005

Juni 2005: Welt-Tribunal über den Irakkrieg

..."Gut drei Jahre nach dem Angriff auf Irak haben sich daher erneut Kriegsgegner aus aller Welt zu einem Tribunal zusammengefunden. Zum dritten Mal saßen sie am vergangenen Wochenende in Istanbul über mutmaßliche und belegte Kriegsverbrechen der US-Truppen in Irak "zu Gericht". Auch bei dem Welt-Tribunal über den Irakkrieg (WTI) geht es nicht darum, Schuldige zu benennen, um ihre Strafen zu bestimmen. "Wir wollen hier nicht den Weltfrieden herstellen", sagte die indische Schriftstellerin Arundhati Roy zu Beginn der Veranstaltung am vergangenen Freitag, "sondern den Menschen Informationen liefern, die sonst im Dunkeln geblieben wären".
-- "Dieses Tribunal wird nicht unbeachtet bleiben" ; Harald Neuber 28.06.2005

Die Initiative Internationales Tribunal der Völker (ITI) über die Aggression gegen den Irakkrieg.
Weitere Informationen über das Tribunal und Geschehen im Irak auf der
Internetseite der deutschen Irak-Tribunal-Initiative

Arundhati Roy: Eröffnungsrede Welt-Tribunal über den Irakkrieg (24. Juni 2005)

2004

Das Eröffnungs-Hearing fand mit internationaler Beteiligung am 19. Juni 2004 in Berlin statt.
IRAK-Hearing in Berlin

Weltweite Petition gegen eine weitere Eskalation im Irak


Marla Ruzicka -- eine Freundin der irakischischen Bevölkerung
Die amerikanische Friedensaktivistin Marla Ruzicka setzte sich für die zivilen Opfer US-Invasion im Irak ein. Am 16. April 2005 wurde sie Opfer eines Selbstmordattentats auf einen Militärkonvoi. Marla Ruzicka und ihr Fahrer wurden getötet.
Mehr dazu und zu ihrer Arbeit:

Die Website ihrer Organisation auf Englisch: www.civicworldwide.org
Hintergrundsinformationen zu ihrer Arbeit unter www.heise.de und unter www.woweezone.de

Was haben wir getan -- Bericht zur Folter im Irak von Susan Sonntag

Geschlechterverhältnisse in Irak: Artikel von Nadje Al-Ali in Peripherie (Teil 1, Teil 2).

2003

Berlin, 15. Februar 2003: Kundgebung gegen den Irak-Krieg -- Sumaya Farhat-Naser

Millionen von Menschen in der ganzen Welt sehen den Krieg nicht als Mittel zur Konfliktlösung. Wir sind verbunden mit allen Menschen, die sich gegen den Krieg erheben: in New York, Paris, London, Baghdad, Tel Aviv, Tehran, Nablos, Ramallah und mit allen Menschen, die nicht demonstrieren dürfen.

Krieg kann niemals eine Lösung sein und Gewalt kann niemals Frieden schaffen, mehr

Berlin-Deklaration gegen Irak-Krieg

„Der Krieg gegen den Terrorismus funktioniert nicht. Jede Woche hören wir von Bombenexplosionen und Geiselnahmen in verschiedenen Teilen der Welt: Moskau, Bali, Mombassa...“

mehr dazu: www.berlin-declaration.org/datei/frame.html