WLOE-Newsletter Februar 2008

Mit dem neuen Jahr gibt es auch einen neuen Start für den Newsletter von WLOE e.V. - "Women and Life on Earth":  Frauen in internationaler Zusammenarbeit für Frieden, Ökologie und soziale Gerechtigkeit e. V..

Der Newsletter enthält - wie unsere Website www.wloe.org - Neuigkeiten, aktuelle Informationen, Hintergrundtexte und Termine zu den Themen Frauen und Frieden, Ökologie und Globale Gerechtigkeit. Wir wollen die Erfahrung und das Wissen von Frauen und Bewegungen weltweit bekannt machen, vernetzen und Aktionen fördern. Einen Schwerpunkt legen wir auf Aktionen von Frauen und freuen uns über Berichte und Hinweise von Euch.

Wir wollen jetzt wieder verstärkt Energie in Newsletter und Website stecken, nachdem wir im letzten halben Jahr vor allem an anderen Projekten gearbeitet haben. Wir waren daran beteiligt, mit Frauennetzwerk für Frieden das Buch 1000 PeaceWomen Across the Globe ins deutsche zu übersetzten - das Ergebnis wird am 11. März in Bonn vorgestellt werden. In Bonn sind wir an der Vorbereitung der Konferenz Planet Diversity im Mai beteiligt. Und in 2007 haben wir im Rahmen des Prozesses zum Europäischen Feministischen Forum die Arbeitsgruppe Frauenaktionen für Frieden und Sicherheit koordiniert. DAs Forum wird leider nicht wie geplant im Juni stattfinden, aber der Prozess geht weiter.

Wenn Ihr den Newsletter regelmäßig bekommen wollt oder Frauen kennt, die sich auch für Meldungen über Frauen und ihre Aktivitäten zu den Themen Frieden, Ökologie und globale Gerechtigkeit weltweit interessieren und den Newsletter per E-Mail bekommen wollen, schickt uns eine kurze Nachricht an ahalbroth(at)wloe.org.

Bitte schickt uns Nachrichten über Aktionen von Frauen aus aller Welt wie auch Hinweise für unseren Kalender - wir nehmen sie umgehend auf. Wenn Ihr den Newsletter nicht mehr erhalten wollt, lasst es uns wissen.

Die Arbeit unseres Vereins lebt zum größten Teil von Spenden: wenn sie Euch gefällt, könnt Ihr uns mit kleinen und größeren Spenden unterstützen!

Herzliche Grüße

Anneke Halbroth
Website-Redaktion & Newsletter WLOE e.V.

Neues im Januar und Februar 2008

Krise in Gaza

Avaaz Online-Petition für Gaza
An die Vereinten Nationen, die Europäische Union, das Quartett, die Arabische Liga und Israel: Wir fordern ein Ende der Blockade und humanitären Krise im Gazastreifen. Der freie Güterverkehr zu Land, Wasser und Luft muss sichergestellt und ein, von der Zivilbevölkerung beider Parteien dringend benötigter, Waffenstillstand muss vermittelt werden.
Notfall-Petition online unterschreiben


Gaza: Ein israelischer Aufruf zu dringendem Handeln
Am 21. Januar wandten sich sechs Friedens- und Menschenrechtsorganisationen aus Israel wenden sich an die Weltöffentlichkeit. Von AIC, Bat Tsafon, Gush Shalom, ICAHD, PHR, Women's Coalition for Peace.
"Wir, die unten aufgeführten israelischen Organisationen, bedauern die Entscheidung der israelischen Regierung, die lebensnotwendige Versorgung sowohl mit Elektrizität, Benzin (und in der Folge auch mit Wasser, da die Pumpen nicht funktionieren) als auch mit unentbehrlichen Nahrungsmitteln, Medizin und weiteren, für die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung Gazas wichtigen Gegenständen, abzustellen. Diese Handlungsweise stellt ein klares und eindeutiges Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar" (weiter..)

Kenia: Schock und Entsetzen
Jeder misstraut jedem - Alltag in einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft.

Anja Bengelstorff schreibt aus Nairobi im 'Freitag':
Ida Otieno (28), Grundschullehrerin:
Nur wenige Stunden bevor Mwai Kibaki am 30. Januar seine "volle Unterstützung" für den Vermittlungsversuch von Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annans verspricht, findet Ida Otieno ein Flugblatt unter ihrer Tür. Bestimmte Ethnien Kenias, darunter ihre, hätten aus der Gegend zu verschwinden, wird ihr mitgeteilt. Otieno lebt in einem Bezirk für die untere Mittelschicht in Nairobi, in dem sie geboren und aufgewachsen ist, geheiratet und zwei Kinder bekommen hat.
(weiter..)
Mit Fotos, die nicht im Freitag-Artikel erschienen sind!

8. März

8. März Auftakt der Aldi-Aktionen der Clean-Clothes-Kampagne
All die Textil-Schnäppchen – nur um den Preis von Hungerlöhnen
Nach dem großen öffentlichen Echo der Studie »All die Textilschnäppchen – nur recht und billig?« (2007) startet die CCC umfangreiche Aktionen gegen erschreckende Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben von Aldi Nord und Süd in China und Indonesien.
Erster Höhepunkt der bundesweiten Aktivitäten wird der Weltfrauentag am 8. März sein. Ab sofort sind Aktionsmaterialien bei der CCC erhältlich. (mehr..)

1000 FriedensFrauen

Wissen von Friedensexpertinnen systematisch nützen
Die Kampagne "1.000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005" wird unter neuem Namen weitergeführt - Konflikttransformation und Versöhnung im Mittelpunkt:
Ursprünglich bekannt als Kampagne "1.000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005", die im selben Jahr tausend Frauen aus über 150 Ländern gemeinsam für den Friedensnobelpreis nominiert hat, entschieden sich die Initiatorinnen - nachdem die tausend Friedensexpertinnen den Nobelpreis nicht erhalten haben - das Projekt als Verein unter dem Namen "FriedensFrauen Weltweit" weiterzuführen. Das Ziel: Die Arbeit für eine gerechte Zukunft und Frieden, ihre Netzwerke und ihre Methoden sichtbar zu machen. (mehr..)

Heilpflanzen - vom Boom zum Ausverkauf?

WLOE-Vorstandsmitglied Elisabeth Meyer-Renschhausen rezensiert das neue Heft der „Politischen Ökologie“ des Münchener Oekom-Verlages zum Thema Heilpflanzen:
"Das schön gemachte neue Heft der „Politischen Ökologie“ des Münchener Oekom Verlag befasst sich mit Heilpflanzen. Denn Kräuter sind wieder „in“. In Krisen-Zeiten beschäftigen sich die Menschen – bescheidener geworden – wieder mehr mit dem „informellen“, dem ehedem der „weiblichen“ Sphäre zugeordneten, kurzum dem, was ein „gutes Leben“ so eigentlich ausmacht, wie beispielsweise dem Buddeln, Riechen oder Kochen. Wir alle interessieren uns wieder viel mehr für das Gärtnern, als es den die grünen Suburbias fliehenden 68er– bis Golf-Generationen erlaubt war. Zusammen mit frisch eingewanderten Mitbürgern gründen wir auf innerstädtischen Brachen interkulturelle Gärten." (weiter..)

Hintergrund

Textilindustrie Südostasien: Verliererinnen und Gewinner
Sabine Ferenschild schreibt im Januar in Kurswechsel über 'Soziale Konsequenzen der Liberalisierung im Textil- und Bekleidungshandel':
"Im Mai 2006 erschütterten massive Unruhen die Textil- und Bekleidungsindustrie Bangladeschs: Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter legten ihre Arbeit nieder, errichteten während der eskalierenden Auseinandersetzungen mit der örtlichen Polizei Barrikaden und setzten schließlich zwei Fabriken in Brand. Die ArbeiterInnen protestierten mit diesen Aktionen gegen skandalöse Arbeitsbedingungen. Sie wollten keine 7-Tage-Woche mehr hinnehmen und keine erzwungenen Überstunden bis tief in die Nacht hinein. (...)
In fast allen Beispielländern ist der Anteil junger Frauen in den Belegschaften mit ca. 80% sehr hoch: Diese Frauen sind zwischen 15-25 Jahre alt, stammen überwiegend aus ländlichen Gegenden und leben als Arbeitsmigrantinnen in der Nähe der Exportbetriebe. Der Bekleidungssektor bot und bietet ihnen die Möglichkeit nicht nur eines eigenen Einkommens, sondern auch einer gewissen Unabhängigkeit. Einerseits kommen durch den Zugang von Frauen in den Sektor der formellen Ökonomie patriarchale Geschlechterkonstruktionen in Bewegung. Andererseits herrschen aber in allen Ländern die beispielhaft geschilderten Arbeitsbedingungen (Armutslöhne, exzessive Arbeitszeiten etc.), weswegen man auch von einer „Feminisierung des Proletariats“ (Sassen 1998) oder einer Feminisierung der Armut trotz Arbeit sprechen kann. Die langfristigen Folgen für die jeweiligen Gesellschaften bestehen sicher nicht nur (wenn überhaupt) aus wachsender Eigenständigkeit von Frauen und Aufweichung patriarchaler Strukturen.
" (weiter..)

Tradition und Transition - Frauen im Südkaukasus

In den sowjetischen Nachfolgestaaten im südlichen Kaukasus wurde der schwierige Transitionsprozess durch zahlreiche Konflikte weiter erschwert. Die Suche nach nationalen Identitäten, nach neuen politischen und wirtschaftlichen Perspektiven prägt auch das Leben von Frauen in Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Die aserbaidschanische Journalistin Arzu Soltan über den schwierigen Kampf gegen Genderstereotype in ihrem Land. (mehr..)

Feminismen in Argentinien

Interviews von Judith Goetz mit Sara Torres, María Luisa Femenías und Ana Rubido, zuerst erschienen in der Zeitschrift iz3w:
"In Europa können nur die inzwischen seit dreißig Jahren bestehenden "Madres de la Plaza de Mayo" und deren Kampf gegen die argentinische Militärdiktatur einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen. Über Argentiniens Frauenbewegung ist hingegen kaum etwas bekannt. Dabei ist sie nicht nur sehr aktiv, sondern auch äußerst pluralistisch. Akademikerinnen, die wissenschaftliche feministische Tagungen organisieren oder wie letztes Jahr an der Universität Córdoba einen Ehrentitel an Nancy Fraser verleihen, zählen ebenso zu ihr wie Gruppen, die sich gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution einsetzen." (von: sopos.org) (weiter..)

Kalender 2008 - Frauensolidarität grenzenlos

Noch vorhanden: Frauensolidarität grenzenlos Kalender 2008
Der Kalender 'Frauensolidarität grenzenlos 2008' der österreichischen Frauenvereins Frauensolidarität  ist noch vorhanden und kann online für 7 Euro bestellt werden. Im Kalender stellen 12 Fraueninitiativen aus aller Welt sich und ihre Arbeit zu informeller Wirtschaft je einen Monat in Bild und Text vor. (Details..)

Termine

(mehr Termine findet Ihr in unserem Kalender)

Berlin

  • 12.2.08, 17:00: Kundgebung mit Anita Benario-Prestes am Stolperstein für Olga Benario, Innstr. 24.
    Anschließend Diskussion in der Galerie Olga Benario. Innstr. 24 (Neukölln)
  • 13.2.08, 14-19 Uhr: Frauen in die erneuerbaren Energien!
    Arbeitsplatz gesucht? Der Markt der erneuerbaren Energien wächst und wird als einer der Leitmärkte der Zukunft gehandelt. Frauen können von dieser aufstrebenden Branche profitieren. Das Projekt ‚Frauen in die erneuerbaren Energien!’ von Life e.V. macht Frauen mit Informationsveranstaltungen und individueller Beratung fit für den Arbeitsmarkt der erneuerbaren Energien. Von Life e.V. – Ökotechnisches Bildungszentrum für Frauen,  Anmeldung bei Deborah Ruggieri, Tel. 030 308 798-40, ruggieri(at)life-online.de
  • 14.2.08, 19 Uhr: Wie leben afrikanische Frauen in Berlin? Welche Probleme und Ressourcen haben sie? Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I., Linienstr. 138, 10115 Berlin
  • 14.2.08, 19 Uhr:  Geburtstag: 27. November, Geburtsort: Frauengefängnis Barnimstraße. Gespräch mit Anita Prestes und Hans Coppi. Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4
  • 22.-24.2.08 Seminar: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Frauen im Widerstand für ein Menschenrecht auf Wasser. ver.di Bildungsstätte Clara Sahlberg, Berlin-Wannsee

Bremervörde

  • 21.2.08 19:30: Aufbruch mit Frauenpower und Selbstorganisierung. Ãœber den Bolivarischen Prozess in Venezuela. Ostel (ehemalige Jugendherberge), Feldstr. 9, 27432 Bremervörde

Kochel am See

  • 15.-17.2.08: Seminar "Verkaufte Hoffnungen – gestohlene Träume? Traum und Alptraum von Migrantinnen" Georg-von-Vollmar-Akademie e.V., Schloss Aspenstein, Am Aspensteinbichl 9-11, 82431 Kochel am See

Mülheim/Ruhr

  • 29.2.-2.3.: Netzwerktreffen Frauen in Schwarz

Wien

  • 21.2.08 19 Uhr: Afrikas Marktfrauen, unsichtbare Entwicklungskräfte. Am Beispiel der Tignere/Nordkamerun - Filmaufführung, Vortrag und Diskussion im Afro-Asiatischen Institut Afro-Asiatisches Institut in Wien Großer Saal 1090 Wien, Türkenstraße 3